Es wird kälter und die Tage werden kürzer. Die Bäume wechseln ihr grünes gegen ein orange-rot buntes Gewand und man hat das dringende Gefühl den Grill noch einmal putzen und dann winterfest machen zu müssen. Falsch! So etwas wie eine „Grillsaison“ gibt es nicht. Was sich unter uns Vollblut-Grillern und BBQ-Enthusiasten schon herumgesprochen hat, sollte nun auch in die breite Bevölkerung vordringen!
Und was hilft bei so einem herbstlich nasskalten Wetter besser gegen die beginnende winterlich getrübte Stimmung, als ein frischer, bunter und asiatisch angehauchter Flanksteak-Salat? Nichts! Naja, vielleicht noch eine Reise auf die Malediven. Aber ein gut zubereitetes Steak stellt in meinen Augen eine kostengünstige, leckere und durchaus ebenbürtige Alternative dar! Was braucht ihr für den asiatischen Flanksteak-Steak Salat?
Zutaten für 3-4 Personen:
- 1 – 1,2 Kg Flanksteak
- 2 große Salatherzen oder alternativ 1 großer Kopf Batavia Salat
- 2 Kolben Chicorée
- 12-16 Mini-Paprikaschoten (nach Geschmack auch Pimientos de Padrón, natürlich gehen aber auch ganz normale Paprikaschoten, dann ca. 2-3 Schoten)
- 2 große Orangen
- 1 Limette
- Olivenöl
- 2-3 Zehen Knoblauch
- 2-3 Zweige frischen Rosmarin
- Aceto Balsamico Essig
- Asiatische Hoisin-Sauce (erhältlich in jedem asiatischen Supermarkt oder im Internet)
- 20 – 30 g Butter
- Salz, (Orangen-)Pfeffer, Zucker
Zunächst zum Flanksteak. Dieser Cut findet neben einigen anderen noch unbekannteren Zuschnitten vom Rind von Amerika langsam seinen Weg in die europäischen Küchen. Das Flanksteak wird aus dem Bauchlappen des Rindes geschnitten und ist ein flaches und länglich-breites Steak, dass sich hervorragend zum Kurzbraten eignet. Durch seine fettarme und feinfaserige Struktur hat es einen herrlich kernigen und zugleich zarten Geschmack. Es lässt sich zudem sehr gut in eine kohlenhydratarme Ernährung einbinden.
Ich habe das Steak erst einmal gründlich mit der asiatischen Hoisin-Sauce eingestrichen und anschließend zusammen mit den Rosmarin-Zweigen, den geschälten Knoblauchzehen und der in Scheiben geschnittenen Butter vakuumiert, um es anschließend sous vide für 50 Minuten im Wasserbad bei 59 Grad zu garen. Dafür habe ich das Sous Vide Gare Set von Klarstein benutzt. Wer so ein feines Gerät (noch) nicht besitzt, sollte an dieser Stelle das eingestrichene Steak ohne die anderen Zutaten fest in Frischhaltefolie einwickeln und ungekühlt zur Seite legen. Ich kann allerdings wirklich jedem Freund guter Küche ein solches Gerät wärmstens ans Herz legen. Durch das schonende Garverfahren im heißen Wasser wird das ohnehin zarte Flanksteak noch um einiges geschmeidiger und verliert vor allem kein bisschen des wichtigen Fleischsaftes. Das kann beim reinen Anbraten durchaus geschehen.
Nun zu den Orangen: Um so richtig Frische in das Rezept zu bringen, habe ich mich beim ersten Kochen vor zwei Wochen dazu entschieden zwei noch herumliegende Orangen mit einzubinden und sinnvoll zu verwerten. Dazu habe ich die Orangen filetiert und in eine kleine Schüssel gegeben. Anschließend habe ich die Filets mit gutem Olivenöl und 2-3 EL Balsamico Essig sowie Salz und Pfeffer mariniert. Die Orangenfilets sollten jetzt ca. 15-20 Minuten gut durchziehen. In dieser Zeit nehmen diese alle Aromen von Öl, Essig und den Gewürzen auf, wodurch eine wunderbar erfrischende süß-salzig herzhafte Mischung entsteht. Wirklich mal eine tolle Abwechslung auf dem Salat.
Nun zur Paprika: Diese werden gewaschen, von Strunk und Kernen befreit und in große Stücke geschnitten. Falls ihr kleine Paprikaschoten bekommen habt, braucht ihr nichts weiter tun, als diese (wie auch alternativ die Paprikastücke) mit reichlich Oliven- oder Sonnenblumenöl und einer großen Prise grobem Meersalz zu marinieren und neben die Orangenfilets und das Flanksteak zu stellen.
Der Salat: Hier läuft alles nach Schema F. Salat waschen und kleinschneiden. Den Chicorée wascht ihr auch, lasst die Blätter allerdings ganz und garniert damit die Teller oder die Platte auf der später angerichtet wird.
Nun kommt der spannende Teil: Das Flanksteak wickelt ihr aus der Frischhaltefolie aus. Mittlerweile sollte die Sauce gut in das Fleisch eingezogen sein. Wer einen Sous Vide Garer benutzt hat, schaltet diesen nach 50 Minuten aus und befreit das Steak aus dem Vakuum. Die Aromen der Kräuter sind bei mir nach dieser Zeit wirklich hervorragend in das Fleisch eingezogen. Ein Traum! Ihr erhitzt nun euren Grill oder alternativ eine gute (am besten gusseiserne) Pfanne. Ich benutze am liebsten die Pfannen von Petromax. Diese speichern die Hitze wirklich gut!
Bevor die Pfanne heiß ist, gebt ihr 1-2 EL hocherhitzbares Pflanzenöl hinzu. Den Grillrost könnt ihr natürlich auch mit ÖL einstreichen. So haftet das Flanksteak garantiert nicht an Rost oder Pfanne. Nun bratet ihr das Steak von beiden Seiten jeweils ca. 1-1,5 Minuten scharf an, sodass das Fleisch eine schöne Kruste bekommt. Wer das Steak vorher gegart hat, legt das Fleisch nach dem Braten garniert mit den Kräutern und ein wenig Butter abgedeckt zu Seite. Wurde das Steak vorher nicht gegart, sollte das Steak nun noch einmal für 5-8 Minuten bei 100 Grad Ober-/Unterhitze zum Nachgaren garniert mit Butter und den Gewürzen in den Ofen gelegt werden. Bei mir war das Steak dann medium.
Während das Steak noch ruht, werden nun die Paprikaschoten auf dem Grill oder in der Pfanne für 3-4 von allen Seiten bei mittlerer Hitze angebraten bis sie an der Außenhaut angebräunt sind. Passt beim Grill mit dem heruntertropfenden Öl auf. Hier können sich Flammen bilden. Sobald die Schoten fertig sind, stellt ihr sie in einer Schale an einen warmen Ort.
Wir sind fast fertig! Nun bereitet ihr aus Olivenöl, Salz und Pfeffer und etwas Zucker nach Geschmack ein Salatdressing vor. Einen zusätzlichen Frischekick bekommt ihr noch, wenn ihr den Saft einer halben Limette hinzugebt. Ich habe Olivenöl und Limettensaft im Verhältnis 3:1 gemischt. Sonst wird das Dressing schnell etwas sauer.
Jetzt wird angerichtet: Ihr verteilt den Salat und den Chicorée auf Tellern oder einer großen Platte. Darüber streut ihr die gegrillte Paprika und platziert die Orangenfilets optisch an passenden Stellen. Jetzt gebt ihr das Dressing hinzu. Abschließend nehmt ihr das Steak aus dem Ofen beziehungsweise vom Ruheort und schneidet es mit einem scharfen Messer in ca. 1 cm dicke Scheiben. Diese legt ihr nun auf den Salat, würzt das ganze noch dezent mit Salz und Pfeffer. Fertig! Genießt mit euren Gästen ein wunderbar frisches asiatisch angehauchtes Gericht, um die grauen Herbsttage aus den Köpfen aller Anwesenden zu vertreiben!
Guten Appetit!
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