Jeder ist auf der Suche nach ihm: dem einen perfekten Burger. Wir alle wollen ihn und wir alle suchen ihn. Doch gestaltet sich diese Suche oft nicht einfach. In den gängigen Schnellrestaurantketten unseres Landes finden wir den perfekten Burger sicherlich nicht. Auch die meistens Restaurants befriedigen unser Bedürfnis nach einem saftigen Hackfleisch-Patty zwischen zwei fluffigen Burgerbrötchenhälften nicht. Es liegt also an uns selbst dieses ureigene Bedürfnis zu stillen. Den perfekten Burger macht man demnach am besten selbst!
Doch wie definiert sich der perfekte Burger? Es gibt so viele Einflussfaktoren die das Endergebnis auf dem Teller entscheidend prägen. Angefangen bei der Auswahl des Fleisches: 100% Rind, 100% Schwein oder doch eine Mischung aus beidem? Und wie sieht es mit weiteren Fleischsorten aus? Vor allem zur winterlichen Jahreszeit bieten sich doch noch die verschiedensten Wild-Fleisch-Sorten an.
Das Burgerbun: Hierbei gibt es bei eingefleischten Burgerfans glücklicherweise nur geringe Meinungsverschiedenheiten. Fest steht: Das perfekte Burgerbrötchen darf nicht zu massiv, nicht zu matschig im Kern aber vor allem wiederum auch nicht zu trocken sein. Die idealtypischen Eigenschaften eines Buns liegen in einer leichten und fluffigen Beschaffenheit seines Inneren. Der Teig sollte schön gleichmäßig von kleinen bis mittelgroßen Luftblässchen durchzogen sein. Das Äußere des Burgerbrötchens definiert sich durch eine leicht knusprige Oberfläche, die auf jeden Fall goldgelb glänzen sollte. Mit Sesam als Topping kann man nichts falsch machen. Optisch ein kleines Highlight ist schwarzer Sesam.
Der Belag und die Soße: Welche Salatsorte, Zwiebeln, Tomaten, frische Gurkenscheiben oder Essiggurke? Käse? Welche Sorte? Baconscheiben noch dazu? Und dann noch die Burgersauce? Einfach nur Ketchup und Mayo? Fragen über Fragen! Bezüglich dieser besteht unter uns Burgerfans keine einheitliche Stellungnahme und ich gebe gerne den Rat, dass man am besten das auf den Burger legt worauf man gerade Lust hat!
Heute zeige ich euch ein ausgefalleneres Burgerrezept, zumindest was das Fleisch angeht. Der Wildschweinburger stellt sich vor und im gleichen Atemzug gebe ich euch noch ein tolles Rezept mit auf den Weg mit dem ihr spielend einfach nahezu perfekte Burgerbrötchen backen könnt!
Lasst uns mit den Burgerbrötchen beginnen. Bei dem Rezept habe ich mich von Thorsten von BBQPit inspirieren lassen.
Brioche Burger Buns
Zubereitungszeit
Vorbereitung: 60 Minuten
Backzeit: 15 Minuten
Wartezeit: 60 Minuten
Gesamt: 135 Minuten
Zutaten für 10-12 Buns
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500 gr Mehl Typ 505 (Österreich W700)
- 1 Würfel (ca. 20 gr) frische Hefe
- 200 ml warmes Wasser
- 5 EL Vollmilch
- 80 gr weiche Butter
- 35 gr Zucker
- 10 gr Salz
- 1 Ei
Zudem:
- 1 Ei
- 2 EL Wasser
- 2 EL Milch
- Sesam
Zubereitung
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Zunächst vermischt ihr in einer hitzebeständigen Schüssel Wasser, Milch, Zucker und die Hefe und lasst die Mischung danach 5-6 Minuten stehen. Anschließend gebt ihr das Ei, Salz, Butter und das Mehl hinzu und verrührt alles mit einer Küchenmaschine oder per Hand (das dauert natürlich länger). Mit der Maschine solltet ihr auf höchster Stufe ca. 8 Minuten die Mischung zu einem glatten, glänzenden Teig kneten. Ausreichend Zeit bildet hierbei die Grundlage für einen perfekten Tag und später perfekte Burgerbrötchen!
- Den fertigen Teig stellt ihr jetzt in der hitzebeständigen Schüssel abgedeckt für eine Stunde in den Ofen bei gemütlichen 35 Grad. Nach dieser Stunde ist der Teig durch die frische Hefe enorm aufgegangen. Das ist gut! Jetzt nehmt ihr den Teig aus dem Ofen und formt jeweils aus 80 bis maximal 85 Gramm kleine Teigbällchen, die ihr anschließend auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Backblech zu einer flachen Scheibe drückt. Der Durchmesser der Scheiben sollte nicht mehr als 8-10 cm haben, da die Burgerbuns noch weiter aufgehen. Hierbei solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr zwischen den einzelnen Scheiben genügend Platz lasst, sonst verbinden sich die aufgegangenen Buns wie bei mir und pappen zusammen. Die fertigen Teigscheiben stellt ihr nun unbedeckt auf dem Blech wieder für eine Stunde in den warmen Ofen. Jetzt gehen die Buns erst richtig auf!
- Nach einer Stunde nehmt ihr die Buns aus dem Ofen. Nun vermengt ihr Ei, Wasser und Milch und bestreicht damit sorgfältig die Brötchen. Nur so werden diese am Ende glänzend, goldgelb und die Sesamkörner bleiben am Teig kleben.
- Nun müsst ihr die Burgerbuns nur noch für 14-18 Minuten bei 200 Grad Ober- und Unterhitze in den Ofen schieben. Sobald die Burgerbrötchen die gewünschte Farbe haben, lasst ihr sie auf einem Gitter auskühlen. Das ist besonders wichtig, sonst wird die Unterseite matschig.
Zutaten für 6 Wildschwein-Burger
- 1200 Gramm Wildschwein-Hackfleisch (am besten vom Fleischer eures Vertrauens aus der Keule des Tieres hergestellt)
- 12 Scheiben Bacon
- 60-90 gr Old Amsterdam Käse
- 3 große Tomaten
- 6 Champignons
- 1-2 Zwiebeln (am besten rote)
- 1 Gurke
- Salat eurer Wahl
- Butter
- Ketchup und Mayo
Der Burgerbelag an sich lässt sich auf jeden Fall schneller zaubern als die Burgerbrötchen selber. 😉
Zubereitung
- Als Purist würze ich das Hack vor dem Braten nur leicht mit Salz, aber auf keinen Fall mit Pfeffer. Der verbrennt bei den hohen Temperaturen auf dem Grillrost nur und wird bitter im Geschmack. Aus dem Hack formt ihr mit der Hand ca. 200 Gramm schwere Patties. Am besten funktioniert dies, wenn ihr das Hack zu einer Kugel formt und mehrmals kräftig zwischen den Händen hin und her werft, sodass sich das Fleisch noch ein wenig verdichtet und beim Grillen nicht auseinander fällt. Dann drückt ihr die verdichtete Kugel zwischen euren Händen zu einem möglichst runden Patty mit ca. 11 cm Durchmesser. Hierbei müsst ihr darauf achten, dass die Ränder nicht ausgefranst sind oder Risse im Patty zu erkennen sind, sonst besteht beim Grillen erneut Bröselgefahr 🙂 Die fertigen Patties stellt ihr erstmal zur Seite.
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Jetzt erhitzt ihr eine Pfanne in der Küche oder stellt einen Edelstahlkorb auf den Grill. Während sich Pfanne/Korb aufheizen schneidet ihr die Pilze und die Zwiebeln in schöne Scheiben. Diese bratet ihr anschließend kurz aber scharf in ausreichend Fett an und stellt das Ergebnis danach an einen warmen Ort. Nun schneidet ihr die Tomaten, Gurke und den Käse in Scheiben.
- Nun kommt der wichtige Teil. In der Küche erhitzt ihr schonmal eure Pfanne ohne Fett. Hier kommt gleich der Bacon rein. Auf eurem Grill, der mittlerweile ca. 280 Grad Celsius haben sollte, legt ihr die Burgerpatties über direkte Hitze und drückt sie gut an den Rost an. Falls ihr einen Kugelgrill oder einen Gasgrill mit Deckel habt: Deckel zu! 🙂 Nun müsst ihr schnell sein! Legt nun in die bereits heiße Pfanne die Baconscheiben und begebt euch wieder zurück an den Grill. Jetzt ist es auch schon Zeit die Parties zu wenden. Lässt sich das Hack jedoch noch nicht ohne Probleme vom Grill lösen dann wartet noch einen Moment. Sobald ihr die Patties gedreht habt, kümmert ihr euch wieder um den Bacon. Im Idealfall könnt ihr diesen schon aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Nun schaut ihr wieder auf den Grill. Sind die Patties schon von beiden Seiten schön knusprig? Super! Dann nehmt sie aus der direkten Hitze und belegt sie in der indirekten Hitze (120 Grad) mit dem Old Amsterdam Käse und schließt den Deckel wieder, sodass der würzige Käse zart schmelzen kann.
- Wir sind schon fast am Ende. Jetzt kümmern wir uns um die Burgerbrötchen. Dazu erhitzt ihr erneut eine Pfanne ohne Fett. Die Buns schneidet ihr in zwei Hälften und bestreicht beide mit Butter. Die Hälften legt ihr dann in die erhitzte Pfanne mit der Butterseite nach unten und lasst sich schön knusprig werden.
- Nun geht es an Anrichten! Dazu holt ihr die mittlerweile rosa durchgegarten und mit geschmolzene
m Käse verfeinerten Patties vom Grill. Ihr verstreicht Ketchup und Mayonnaise auf jeweils einer der Brötchenhälften. Dann belegt ihr die Brötchen ganz nach Geschmack mit Salat, Gurke und Tomate. Auf das Patty legt ihr zwei Baconscheiben, die angebratenen Champignons und die Zwiebeln.
Haut rein und lasst es euch schmecken!
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